Einen Tisch im Restaurant, die nächsten Ferien oder den nächsten Physio online buchen – einige online Terminvereinbarungsmöglichkeiten sind den meisten Konsumenten und Patienten bekannt. Doch wie ist eine Umsetzung im medizinischen Bereich möglich? Die medizinische Branche stellt verschiedene Herausforderungen für eine online Terminvereinbarung bereit. Zusätzlich unterscheiden sich die diverse Berufsgruppen in ihren Ansprüchen. Ein Beitrag über die Verbreitung, Pros und Contras für die medizinischen Berufsgruppen zugeschnitten.
Der heutige Stand in der medizinischen Branche
Schweiz
Der E-Health-Barometer 2019 zeigt, dass die online Terminvergabe in der Schweiz auf eine hohe Nachfrage im medizinischen Bereich trifft. 69% der befragten Personen finden es wichtig, dass ein Arzttermin online gebucht werden kann. Doch erst etwa 1000 von möglichen 15’000 Praxen in der Schweiz (Ärzte und Therapeuten) bieten die Dienstleistung an. Doch es geht auch anders. Beispielsweise hat die Gynäkologiepraxis im Zürich Seefeld erfolgreich die online Terminvereinbarung als zusätzliche Dienstleistung implementiert.1
Deutschland
Dies Erkenntnisse zeigen auch verschiedene Nutzerzahlen und Erhebungen in Deutschland. Besonders online Arztportale haben einen verstärkten Zuwachs erhalten.2 Eine umfassende Studie von Jameda zeigt, dass insbesondere Frauen (64%) die online Terminvereinbarung nutzen, wobei nur 26% der Männer die Dienstleistung in Anspruch nehmen. Dieses Ungleichgewicht könnte unterschiedliche Hintergründe haben (Frau, die für die ganze Familie Termine vereinbart, Männer die weniger Vorsorgeabklärungen vereinbaren). Besonders in Berlin, München und Köln ist die Nachfrage am höchsten. Ausserdem stellen sich Zahnärzte, Orthopäden und Gynäkologen als Spitzenreiter der beliebtesten Ärzte für online Terminvereinbarungen heraus.3 Besonders die Verbreitung in Deutschland lässt das Herz für Patienten höher schlagen: Aus dem E-Patient Survey 2019 geht hervor, dass der Einsatz von 24% auf 28% gestiegen ist.4
Auch die Bitkom Umfrage zeigt, dass die Nachfrage durchaus vorhanden ist: 38% der Patienten könnten es sich vorstellen online Terminvereinbarungen für medizinische Termine zu verwenden und 26% nutzen den Service bereits.5 Im Samedi Digitalisierungsreport 2019 sind es gar 73% die eine online Terminvereinbarung sofort nutzen würden, sofern es im medizinischen Bereich ein Angebot gäbe. Ausserdem würden sich 60% über eine Terminerinnerung freuen.7
Österreich
Auch in Wien klagt man über die mangelnde Verfügbarkeit digitaler Dienstleistungen. So werden explizit nach online Terminvereinbarungen für Kinderärzte, Physio-, Ergotherapeuten, Logopäden und weitere gefordert. Mit dieser Lösung könnten Eltern viel Aufwand erspart werden.6
Die Nachfrage ist da, jedoch hinkt die medizinische Branche in der Digitalisierung massgeblich hinterher. Es ist zu berücksichtigen, dass in diesem Bereich viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen, damit eine Digitalisierung zuverlässig, sicher und reibungslos funktioniert.
Nicht zuletzt empfinden viele medizinische Einrichtungen scheinbar unüberwindbare Sorgen, wieso die online Terminvereinbarung nicht eingeführt werden soll. Calenso zeigt dir jedoch, dass durchwegs viele Sorgen überwindbar sind. Zudem gibt es einige sehr gute Beispiele für erfolgreiche Umsetzungen im medizinischen Bereich. Sieh dir sie hier an!